[1] Du die, indem du mich ermord'st,
Nichts weißt von Nachsicht,
Du zehrst mein Lebenskapital
Ganz ohne Schaam auf.
[2] Es wohnet in den Leidenden
Ein Gift, das tödtet,
Drum nahe du dich ihnen nicht,
Es ist gefährlich.
[3] Du bist im Stand, mit einem Blick
Mich auszuheilen,
Es ist nicht billig, daß du mir
Gar nichts verschreibest.
[4] Du weißt, mein Auge ward durch dich
Zum Thränenmeere,
Warum gehst du zum Zeitvertreib
Nicht an das Ufer?
[5] Das Unrecht, welches man von dir
Im Volk erzählet,
Ward von den Neidern ausgesprengt,
Du bist nicht schuldig.
[6] O Frommer, wenn mein Schenke dir
Zu schmeicheln anfängt,
Verlangest du von Gott nur Wein,
Genuß vom Liebenden.
[7] Hafis bet' an den Hochaltar
Der Augenbrauen,
Denn betest du wohl irgendwo
Mit größrer Innbrunst?